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Der Gesamtverein : KraftsportvereinAuszüge aus der FestschriftNachstehende Ausarbeitungen sind weitgehendend mit den entsprechenden Passagen in der Festschrift identisch. Bedingt durch die Möglichkeiten und Eigenschaften des Internet ergben sich jedoch Änderungen oder Erweiterungen in der Darstellung (Annordnung der Beiträge und (farbigen) Bilder), dem Umfang (zusätzliche Bilder, erläuternde Texte) und der Vernetzung (Verweise/Links zu verwandten Stellen). VorgeschichteAn dieser Stelle sollte man zum besseren Verständnis der damaligen Zeit, also des 19. Jahrhunderts, auf die vier besonderen Ereignisse hinweisen, die die Menschen entscheidend beeinflussten: 1. 1871 wurde Deutschland endlich geeint. Das Deutsche Reich wurde gegründet mit einem Kaiser an der Spitze, nämlich Wilhelm I., König von Preußen. Die Kaiserzeit begann, Bismarck wurde Reichskanzler. 2. Mitte des 19. Jahrhunderts begann das Industriezeitalter (es ist ja erst 130 - 140 Jahre alt). Das brachte große Veränderungen mit sich. 3. 1869 wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet, um die Arbeiter zu vertreten, die damalsso gut wie keine Rechte hatten. 4. Und schließlich ist Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn) zu erwähnen, der die deutsche Turnbewegung begründete (1811 Turnplatz auf der Hasenheide in Berlin, 1816 Buch "Die Deutsche Turnkunst"). Leider wurde in den großen Organisationen der Turnerschaft viel Politik und auch Klassenkampf gemacht. Dies übertrug sich selbstverständlich auch auf die kleinen Vereine. Unüberbrückbare Gegensätze gab es innerhalb der Deutschen Turnerschaft, die 1868 gegründet wurde. Das Turnerlager spaltete sich, es wurde der Arbeiter-Turnerbund gegründet als Gegensatz zur Deutschen Turnerschaft (DT), die dem preußisch - deutschen Kaiserstaat wohlgesonnen war und die Turnerei als Wehrerziehung betrachtete. Als Beispiel mag nachstehendes Lied dienen: Die Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter- Turnerbund dauerten lange; nach dem 1. Weltkrieg ging es weiter und dauerte bis in die 30er Jahre hinein. Auch Rommelshausen blieb von den Lied aus einem damaligen Turn-Liederbuch der Deutschen Turnerschaft Chronik des Kraftsportvereins Rommelshausen (KVR)Die Vorstände des Turnvereins und es Kraftsportvereins Die Gründung erfolgt am Kirchweihsonntag des Jahres 1908. Leider geben die vorhandenen Protokolle wenig her, sie sind kurz und knapp gehalten. Aber wir wissen, dass der Verein von folgenden jungen Männern gegründet wurde: Christian Maile, Karl Hurlebaus, August Maile, Albert Dalaker, Karl Dalaker, Paul Dalaker, Gottlieb Bubeck, Gottlob Greiner, Gottlob Maile, Christian Schneider. Ältestes vorhandenes Protokoll des KVR Rommelshausen In der Gründungsversammlung am 2. November wurde folgender Ausschuss gewählt: ›› 1. Vorstand: Christian Maile, zugleich Übungswart Diese jungen Männer waren entschlossen, den Kraftsport am hiesigen Ort zu pflegen nach dem Wahlspruch: Wer seinen Körper stählt, pflegt seine Seele im Zeichen der 4K (kühn, kernig, kraftvoll, kunstvoll). Nach Beratungen über die Statuten und die Übungsstätte konnte der Verein seine Tätigkeit aufnehmen. Stempel des Kraftsportvereins Die Zahl der Mitglieder nahm rasch zu. Bereits im Januar 1909 konnte der junge Verein mit einer wohlgelungenen Weinachtsfeier im neu erbauten Saal im Hirsch an die Öffentlichkeit treten. Die benötigten Übungsgeräte wurden beschafft, vor allem eine Ringermatte, eine Hantel und acht Gewichte für die junge Rundgewichtsriege. In der Chronik des Kraftsportvereins heißt es wörtlich: "Die 1. Übungsabende fanden im Stall des Gasthofs zum Adler bei einer Beleuchtung mit einer trüben Kohlenfadenlampe statt. Mit großer Begeisterung wurde geübt, das Verhältnis der aktiven und passiven Mitglieder war 10:1." Welche Ansprüche stellen wir doch heute an eine Übungshalle und wie bescheiden waren die Männer damals. Sicherlich genauso glücklich, wenn nicht noch glücklicher als heute. Wie anders die Verhältnisse damals waren im Gegensatz zu heute mag man auch daraus ersehen, dass weder der Staat noch die Gemeinden etwas für den Sport übrig hatten. Auch die Bevölkerung war dem Sporttreiben nicht sehr wohlgesonnen."Ed Sport macha, sondern schaffa, schaffa." Die Vereinsmitglieder waren also vollständig auf sich selbst angewiesen. Idealismus wurde wirklich groß geschrieben, ohne diesen Idealismus und ohne eine weitherzige Opferbereitschaft wären die Vereine damals gar nicht lebensfähig gewesen. Im Sommer 1909 wurden die ersten Feste besucht. Bei einer Kreisbannerweihe im Jahre 1910 in der Liederhalle in Stuttgart trat die junge Musterriege zum erstenmal auf und belegte den 8. Platz. Der älteste der Riege war 19 Jahre alt. Riegenführer war Christian Maile. Dem rührigen Verein wurde 1911 die Ausrichtung des Bezirksfestes Rems übertragen. Der Festplatz war im "Langen Garten." "Die Älteren erinnern sich sicherlich heute noch an diese machtvolle Kundgebung für den Kraftsport" heißt es in der Chronik von 1958. An Stelle von Christian Maile, der zum Militär musste, wurde in der Hauptversammlung am 7. Oktober 1911 Gottlieb Hurlebaus zum 1. Vorstand gewählt. Nach Wegzug von Gottlieb Hurlebaus wurde sein Bruder Karl Hurlebaus als 1. Vorstand gewählt und als Übungswart Heinrich Hägele. Eine starke Zäsur brachte auch beim Kraftsportverein der 1. Weltkrieg. Der Übungsbetrieb wurde mühsam aufrechterhalten und 1917 ganz aufgegeben. Im Jahre 1918 nahmen einige Mitglieder den Übungsbetrieb wieder auf. In einer Versammlung am 27. Juli 1918 waren 21 Mitglieder anwesend. Karl Hurlebaus war 1.Vorstand. Die erste Versammlung nach Kriegsende wurde am 23. Februar 1919 abgehalten und Christian Maile wieder zum Vorstand gewählt. Gefallene des Kraftsportvereins Gefallene des Kraftsportvereins (2Sp) Ein neuer Abschnitt der Vereinsgeschichte begann. Im Juni 1919 wurde gemeinsam mit dem Turnverein ein Sommerfest abgehalten.
Nach langen Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung wurde die "Alte Kelter" dem Verein als Übungslokal überlassen und zweckentsprechend ausgebaut. Am 12. September 1920 wurde die größte sportliche Veranstaltung des Vereins, der Kreisjugendtag, mit über 1000 aktiven Sportlern durchgeführt. Dies war für Rommelshausen ein einmaliges Ereignis. Erzählung vom späteren Vorstand Karl Lederer von diesem Sommerfest 1919 Den gesamten Brief zum 40-jährigen Vereinsjubuläum finden Sie hier
Erste Teilnahme einer "Römer" Mannschaft bei einer Deutschen Meisterschaft Cannstatter Wasen 1920 KVR-Fahnenweihe 12.5.24 Doch ehe nun der Ausbau des vorderen Kelteranbaues zu einem Übungslokal vor sich gehen konnte, stieg zuerst einmal der Kreisjugendtag am 20. September 1920. Die ganzen organisatorischen Vorbereitungen zu dieser Sportveranstaltung musste ich ganz allein durchführen. Es wurde ein großer Erfolg. Die jungen Sportler kamen aus allen Teilen Württembergs in hellen Scharen. Ringer-Riege des KVR 1923, v.l. August Maile, Hermann Merz, Eugen Mail, Ernst Merz, Ernst Lederer, N.N., Robert Schweizer Das sportliche Geschehen des Vereins erforderte dringend einen Sportplatz. Leider blieben die Bemühungen ohne Erfolg. Nur mit Mühe konnte das Gaufest 1929 auf einem Festplatz "Unter dem Dorf" durchgeführt werden. In dieser Zeit nahm Fritz Bubeck die Führung der Musterriege in die Hand. Mit Riegen bis zu 24 Mann wurden bis zu dem schicksalhaften Jahr 1933 und dem Jahr des 25-jährigen Bestehens, große Erfolge (u. a. Deutscher Meister 1931 in Karlsruhe) errungen. Die Festede des damaligen Vorsitzenden Eugen Sommer zum Jubiläum, die die Geschichte des KVR im Detail beschreibt, die aber auch die politische Haltung jener Zeit widerspiegelt, können Sie hier nachlesen. Leider brachte dieses Jahr die Auflösung des Turnvereins. Auch der "Kraftsportverein Rommelshausen" hörte auf zu bestehen und ging in der "Sportvereinigung Rommelshausen" auf. 002273- Hermann Merz, einer der erfolgreichhsten Ringer des KVR in den 20er- und 30er-Jahren Zu der Chronik der Spvgg ab 1933 Zu Chronik des Turnvereins |
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