100 Jahre Spvgg Rommelshausen
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Der Gesamtverein : Sportvereinigung 1984

Vorstand, Ausschuss

1. Vorsitzender: Fritz Braun

besondere Ereignisse

kn-15- HV 1984
kn-15- HV 1984

kn-2-15- HV 1984
kn-2-15- HV 1984

kn-16- HV 1984
kn-16- HV 1984

Gründung der Abteilung Schach

Einige Bilder aus der Zeit

Wanderung des HAuptausschusses
Wanderung des HAuptausschusses

10. Ausgabe Vereinszeitung


 Rommelshausen - Korb
Rommelshausen - Korb

Impressum

Herausgeber: SpVgg Rommelshausen
Verantwortlich: Roland Wächter, Kernen
Druck: Helmut Maile, Fellbach
Auflage: 950 Stück
Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich und wird kostenlos verteilt.

Leitwort des 1. Vorsitzenden

Mit Unzulänglichkeiten leben

Jeder ärgert sich beinahe täglich über Fehler irgendeiner Gruppe, eines Einzelnen, eines Vorgesetzten oder eines Untergebenen. Dies gilt für die Politik, für den Beruf, für das Privatleben und für den Verein.

Zunächst würde sich bei objektiver und kritischer Prüfung aller Aspekte, die beim Ausführenden zu dieser oder jener Hand lung geführt haben, herausstellen, daß in vielen Fällen kein Fehler vorliegt, sondern daß der eingeschlagene Weg vielleicht das kleinste Übel oder die insgesamt bestmöglichste Lösung war. Die wirklichen Fehler können aus Versehen, wegen fehlender Informationen oder tatsächlich fahrlässig oder vorsätzlich entstanden sein. Nur in den beiden letzten Fällen ist eine entsprechende Kritik uneingeschränkt angebracht. Bei selbstkritischer Betrachtung stellt jeder nämlich sehr schnell fest, daß er diese oder jene Sache durchaus hätte besser machen können, wenn er die nötige Sorgfalt walten lassen oder den erforderlichen Aufwand getrieben hätte.
Es wäre sicher falsch, nun alle außer den oben erwähnten groben Fehlern stillschweigend zu tolerieren. Ebenso sicher ist aber in einem freiwilligen Kreis falsch, wie in der Politik oder in manchen Medien schon bei vermuteten Fehlern böse Kritik zu üben. Sicher auch nicht richtig wäre die Konsequenz, zukünftig alles selber machen zu wollen. Jeder der Kritik übt, sollte sich das "Naturgesetz" vor Augen halten, daß derjenige, der viel tut, auch viele Fehler macht, der, der wenig tut, wenig Fehler macht, und derjenige, der überhaupt nichts tut, gar keine Fehler macht. Wenn einer also glaubt, keine Fehler zu machen, so sollte er sich zunächst einmal fragen, ob es daran liegen könnte, daß er in der betreffenden Sache nichts tut.

Der, der sich mit der Problematik befaßt, stellt sehr schnell fest, daß es unmöglich
ist, alles perfekt zu machen. Ein positives Gedeihen einer Sache ist deswegen noch lange nicht in Frage gestellt. Wirklicher Schaden wird oft erst durch unsachliche persönliche Kritik angerichtet. Neben dem stetigen Bemühen, die eigenen Fehler möglichst zu minimieren, ist die wahre "Kunst" im Leben wohl, mit den Unzulänglichkeiten anderer zu leben.

Fritz Braun


11. Ausgabe Vereinszeitung


 Trainingslager oder "der Schützling ist schneller als der Trainer"
Trainingslager oder "der Schützling ist schneller als der Trainer"

Impressum

Herausgeber: SpVgg Rommelshausen
Verantwortlich und Redaktion: Fritz Braun, Kernen
Werbung und Herstellung: Günter Seiz, Kernen
Auflage: 1100 Stück
Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich und wird kostenlos verteilt.

Leitwort des 1. Vorsitzenden

Neue Organisation der Vereinsführung

Die vorhergegangenen fehlgeschlagenen intensiven Bemühungen des speziell für die Vorstandssuche eingesetzten Ausschusses - bestehend aus den Abteilungsleitern
sowie des gesamten Vorstandes und des Hauptausschusses, einen Kandidaten für das Amt des 1. Vorsitzenden zu finden, ließen erwarten, daß auch während der Hauptversammlung sich kein Mitglied bereiterklären würde, dieses Amt zu übernehmen.
Es stellte sich deshalb die Frage, ob ich dann als noch gewählter Vorsitzender den Gang zum Amtsgericht antreten und quasi Konkursverwalter spielen würde, oder ob ich die Flucht nach vorn antreten und die Basis für eine zukünftige bessere Lösung schaffen sollte. Nach reiflicher Überlegung wählte ich den zweiten Weg, wohl wissend, daß ich dabei in gewisser Weise meine persönliche Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen würde.

Der Verlauf der HV bestätigte dann auch die pessimistische Einschätzung
- übrigens auch bezüglich der Beteiligung -, so daß die dann vorgeschlagene Satzungsänderung einstimmig angenommen wurde. Ich glaube, daß wir mit der getroffenen Maßnahme - zwar unter dem Druck der Verhältnisse - aus der Not eine Tugend gemacht haben und eine Basis für eine moderne und zeitgemäße Führung eines Großvereines geschaffen haben.

Die Grundprinzipien der als präsidiales System bezeichneten Organisationsform sind
- die Aufteilung des Vorsitzendenamtes in repräsentative und Manageraufgaben,
- die Einsetzung von Fachvorständen mit abgegrenztem Zuständigkeitsbereich
und entsprechender Verantwortung und Kompetenz.

Nach Lage der Dinge führte allerdings leider kein Weg daran vorbei, daß ich mich zumindest für eine gewisse Einführungszeit zur Verfügung stellte, da dies auch die Grundlage für die Zusage der übrigen Vorstandsmitglieder war.
Es muß sich nun zeigen, ob die angestrebten Effekte zu erzielen sind und ob mir das Amt nun persönlich soviel Spielraum läßt, auch andere Dinge zu tun. Die neue Organisationsform stellt allerdings auch ohne Zweifel erhöhte Ansprüche an die Kooperationsbereitschaft aller Vorstandsmitglieder, so daß durchaus auch gewisse Gefahre nnlicht auszuschließen sind.

Fritz Braun

12. Ausgabe Vereinszeitung


 Geistessportler
Geistessportler

Impressum

Herausgeber: SpVgg Rommelshausen
Verantwortlich und Redaktion: Fritz Braun, Kernen
Werbung und Herstellung: Günter Seiz, Kernen
Auflage: 1100 Stück
Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich und wird kostenlos verteilt.

Leitwort des 1. Vorsitzenden

Bilanz

1978, also vor etwas über 6. Jahren, übernahm ich die SpVgg als 1. Vorsitzender. Die jetzige GemeinderatsvJahl und deren Ergebnis ist für mich nun Anlaß, Bilanz zu ziehen und mich zu fragen, ob ich die mir damals gesetzten Ziele erreicht habe.

Bei meiner Amtsübernahme hatte der Verein beträchtliche Schulden, die technischen Einrichtungen in der Halle und der Gaststätte befanden sich größtenteils in einem desolaten Zustand, da wegen jahrelangem Sparen nichts getan werden konnte. Mit der Brauerei bestand ein für uns nicht gerade günstiger langfristiger Vertrag (manche nannten ihn Knebelvertrag), die bevorstehenden neuen H.allen ließen befürchten, daß uns die Gemeinde mit unserer reparaturbedürftigen Halle im Regen stehen läßt. Bei der Festlegung der Vereinsbezuschussung wollte man die SpVgg ausnehmen. Unter den Abteilungen bestand nicht das beste Verhältnis, der Umgangston im Hauptausschuß war für eine ehrenamtliche Mitarbeit oft untragbar.

Die Haltung mancher Vereinsmitglieder gegenüber dem Verein und dem Vereinseigentum war oft nicht das beste. Der größte Teil der Mitglieder stand zwar hinter ihrer jeweiligen Abteilung, für den Gesamtverein hatten jedoch nur wenige etwas übrig.
Im Gemeinderat herrschte teilweise die Meinung vor, eines Tages müßte die SpVgg von außen saniert werden. In der Öffentlichkeit besaß der Verein das Image eines Interessenklüngels, in den die Gemeinde viel Geld hineinsteckt und in dem sich einzelne profilieren wollen.

Nach meiner Wahl zum Vereinschef, setzte ich mir, obwohl ich dieses Amt nie wollte und auch nie besonders liebte, zum Ziel, das schlechte Bild der SpVgg grundsätzlich und nachhaltig zu verbessern. Das sicher subjektive Ergebnis meiner Bilanz zeigt auch bei kritischer Betrachtung, daß dieses Ziel in den meisten Punkten in hohem Maße erreicht wurde:

Der Verein steht heute finanziell gesund da ,ein großer Teil der Anlagen konnte renoviert oder erneuert werden. Zwar ist hier noch einiges zu tun, jedoch bestehen keine grundsätzlichen Probleme mehr. Mit der Gemeinde konnte ein fairer Vertrag über die Benutzung und Unterhaltung unserer Halle ausgehandelt werden, der uns in die Lage versetzt, als einer der wenigen Vereine noch derartige eigene Anlagen zu unterhalten.

Mit der Brauerei konnten diverse Vertragsverbesserungen ohne die üblichen Laufzeitverlängerungen ausgehandelt werden. In etwa 3 Jahren läuft nun dieser Vertrag aus und wir sind heute in der Lage, zukünftig keine derartigen Bindungen mehr eingehen zu müssen. Das Verhältnis und das Verständnis der Abteilungen untereinander hat sich grundlegend gebessert und zumindest im Hauptausschuß herrscht ein ausgesprochen positives Klima, in dem auch schwierige Themen sachlich zu diskutieren sind.

Die Organisationsform wurde entsprechend den Anforderungen an einen Großverein so geändert, daß die Arbeitslast deutlich verteilt ist, und auch das Ausscheiden einzelner Vorstandsmitglieder besser verkraftet werden kann. Mit der Gemeinde besteht eine ausgesprochen positive Zusammenarbeit, das Bild in der Öffentlichkeit hat sich grundsätzlich verbessert. Allerdings mußten wir jetzt in Diskussionen feststellen, daß hier noch ein starkes Informationsdefizit besteht, was wohl auf zu große "Bescheidenheit" der Vereinsführung zurückzuführen ist.

Der Verein ist durch das deutlich verbreiterte Angebot auf dem Freizeit- und Leistungssportsektor stark gewachsen und zeigt weiterhin aufsteigende Tendenz. Auf einem Gebiet scheint allerdings die angestrebte Verbesserung nicht erreicht worden zu sein: Die Identifikation des einzelnen Mitgliedes und der Eltern jugendlicher Sportler mit dem Verein. Neben gelegentlichen Vorkommnissen wie schlecht besuchten Vereinsveranstaltungen oder Hauptversammlungen hat wohl jetzt das Ergebnis der Gemeinderatswahl das Problem des Vereines aufgezeigt: Während aus dem TV Stetten jetzt 3 aktive Mitglieder im Gemeinderat vertreten sind, schaffte es der Schreiber dieser Zeilen als einziger Bewerber aus der SpVgg nicht, die erforderliche Stimmenzahl für ein positives Wahlergebnis zu bekommen.

Ein für die meisten Engagierten im Ort ein völlig unverständliches Ergebnis, obwohl es für mich als Insider nicht ganz unerwartet kam (die richtige Voraussage hat mir sogar eine Flasche Sekt in einer Wette eingebracht).

Im Nachhinein lassen sich eine ganze Reihe Gründe für dieses geradezu blamable Ergebnis finden, die ich jedoch hier nicht im einzelnen diskutieren will. Neben dem Desinteresse sind jedoch wohl auch verschiedene unpopuläre und auch unverstandene Maßnahmen nicht ganz unschuldig. Tatsache ist auf jeden Fall, daß der Verein mein Angebot, den Verein als 1. Vorsitzender auch im Gemeinderat zu vertreten, ausgeschlagen hat. Ich muß dies zur Kenntnis nehmen und kann nur feststellen, daß der Vere1n mit seiner Haltung mir die Entscheidung über mein diesbezügliches Handeln abgenommen hat. Ich hoffe nur, daß dadurch die oben dargestellten im Teamwork erreichten Ziele nicht wieder in Frage gestellt werden.'

Fritz Braun

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