Abteilungen und Sparten des Vereins : Leichtathletik 1990-1999
1990 - 2000
Chronik des Jahrzehnts
An Pfingsten 1990 feierte die Abteilung ihr 40- jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest. Ein großes internationales Stadionsportfest mit Teilnehmern aus Frankreich, Osterreich, Ungarn, der damaligen DDR und natürlich aus Deutschland trug zum Gelingen des Jubiläums bei. Unsere Sprinter Thomas Hartmann und Jochen Haußmann beherrschten im Jubiläumsjahr die Sprintstrecken im Rems-Murr-Kreis. Mit Klaus Würthele und Rainer Götz zusammen waren sie auch über 4x100 m unschlagbar. Langstreckenläufer Dietmar Köhler stieß in die Kreisspitze vor. Bei der männlichen Jugend stellte sich mit Ulrich Müller, Michael HaIder und Bernd Stadelmaier ein hoffnungsvol1er Nachwuchs der Konkurrenz. Kristin Breuer und Bettina Grimmeisen konnten sich bei den Frauen im Rems-Murr-Kreis gut in Szene setzen. Unsere Jugend stand 1990 in Württemberg auf Platz 3, die männliche B-Jugend-Mannschaft sogar auf Platz 1. 1991 blieb bei den Aktiven fast alles wie im Vorjahr. Ein großes Problem bildete sich bei der Jugend, die mit dem damaligen Trainer nicht einverstanden war und der Abteilung fernblieb. Die aktive Mannschaft der Männer belegte im Endkampf um die württembergische Mannschaftsmeisterschaft 1991 Platz drei. 1992 waren unsere Sprinter Hartmann und Haußmann weiter dominant, ebenso wie Dietmar Köhler, der im Marathon schnellster Läufer im Kreis war. Mit H. Wanek, M. Stas, W. Heinrich und H. Zobler stießen einige Mittelstreckenläufer zu uns, die auch die Landesligamannschaft enorm verstärken konnten. Im Landesfinale steigerten sie die Punktzahl gegenüber dem Vorjahr enorm und holten sich, nur knapp geschlagen, die Vizemeisterschaft. Im Seniorenbereich M 50 standen Josef Haider und Jürgen Prien in ihren Disziplinen in Württemberg an der Spitze. Im Freizeitsportbereich wurde 1992 in Rommelshausen eine der ersten Walkinggruppen gegründet. 1992 schloss sich mit Susan Junghans eine talentierte Speerwerferin der Abteilung an. Auch die Senioren M 50 bekamen in den technischen Disziplinen Verstärkung durch Helmut Beck im Kugelstoßen und Diskuswerfen sowie durch den Allrounder Klaus-Eggert Bahr. Dietmar Köhler wurde süddeutscher Vizemeister im Marathon. Ebenfalls 1992 sch raubte er die Bestzeit in seiner Spezialdisziplin auf die neue Kreisrekordzeit von 2:24,52 Stunden. Die 4x400-m-Staffel mit Thomas Hartmann, Horst Wanek, Rainer Götz und Klaus Wirthele wurden in der Klasse M 30 Deutscher Vizemeister. An Pfingsten 1992 kam es nach längerer Pause wieder zu einem Vergleichskampf gegen Steyr/Oberösterreich, den unsere Mannschaft in Ottensheim/ Linz siegreich beenden konnte. Mit Tobias Pfeffer, Willi Schikora und Boris Chormuzi waren wir im Kreis wieder hoffnungsvoll vertreten und in der Schülerklasse stellte sich mit Sven Friese ein hoffnungsvoller Mehrkämpfer vor. Im Rahmen der Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart übernahm unsere Gemeinde die Patenschaft für das Land Zimbabwe in Afrika. Einige Topathleten aus diesem Land bereiteten sich in Rommelshausen auf die WM vor. Am 13. August 1993 wurde im St.-Rambert-Stadion im Rahmen des Weltmeisterschafts-Jugendcamps ein internationales Jugendsportfest mit ca. 200 Teilnehmern aus aller Welt durchgeführt. In der Gesamtwertung der Mannschaften im Aktiven- und Seniorenbereich wurde die LG Kernen 1993 zweitbester Verein im Verbandsgebiet. Die Landesliga-Mannschaft und die Mannschaft der Senioren M 50 belegten in den Finalkämpfen jeweils Platz 3. 1994 schloss sich nahtlos an die großen Erfolge des Vorjahres an. Mit Michael Beck stieß ein Techniker (Kugel, Diskus, Speer) der württembergischen Spitzenklasse zu uns. Im Olympiajahr 1994 wurde die olympische Flamme von unseren Sportlerinnen und Sportlern durch Rommelshausen in Richtung Lillehammer getragen. Auf dem Marktplatz gab es eine riesige Hocketse mit musikalischer Umrahmung durch den Musikverein Rommelshausen. Unsere Aktiven gewannen zum erstenmal in der Abteilungsgeschichte die württembergische Meisterschaft in der Landesliga mit einer sagenhaften Punktzahl und Top-Leistungen. Die Seniorenmannschaft M 50 wurde württembergischer Vizemeister und die Senioren der Klassen M 30 und M 60 belegten jeweils den 3. Platz. In den Einzelwettbewerben holten Thomas Hartmann (100 und 200 m), Klaus Würthele (400 m), sowie die 4 x 400-m-Staffel mit Kritzer, Götz, Würthele und Hartmann, vervollständigt durch Klaus-Eggert Bahr und Otto Günther sechs Meistertitel nach Rommelshausen. Die Mitgliederzahl der Abteilung stieg 1994 erstmals auf über 400 an. Die Römer Kirbe bekam durch das Marktplatzzelt eine neue Dimension. Mit dem kulinarischen Angebot und unserem rustikalen Kirbestand sind wir von der Kirbe nicht mehr wegzudenken. 1995 war dann sportlich nicht ganz so erfolgreich. Aktiventrainer Jürgen Prien beendete aus gesundheitlichen Gründen sein Amt. Ein geeigneter ehrenamtlicher Trainer konnte nicht gefunden werden. Der Großteil der letztjährigen Leistungsträger wechselte in den Senioren- bereich. Ohne Trainer und im Zusammenspiel von Jung-Aktiven und Jung-Senioren konnte die Titelverteidigung leider nicht realisiert werden. Dennoch konnte diese Mannschaft im Finale der Landesliga immerhin Rang 2 belegen. Im Seniorenbereich konnten unsere Athleten fünf württembergische Meisterschaften erringen und im Schülerbereich war Sven Friese weiterhin der überragende Athlet. Am 3. Mai 1995 fand die Gründungsversammlung des Fördervereins Fußball/Leichtathletik statt. Ziel des Vereins ist es, durch Bandenwerbung im St.-Rambert-Stadion die Jugendarbeit beider Abteilungen auszubauen. Die Volkslaufmannschaften M 35 und M 40 wurden Sieger in der württembergischen Volkslaufserie. Im selben Jahr musste die Abteilungsleitung alle Register ziehen, um die Jugendlichen von einem Wechsel nach Schorndorf abzuhalten. 1996 konnte dann Michael Beck für den Trainerposten im Aktiven— und Jugendbereich gewonnen werden. Ziel war es, die Truppe an die Erfolge der frühen neunziger Jahre heranzuführen. In den Wurfbereichen dominierten dann Michael Beck die Szenerie im Rems-Murr-Kreis, genau so wie unsere Sprinter und Mittelstreckler. Sven Friese tauchte erstmals in der WLV-Spitze auf. Unsere Senioren Hartmann, Bahr, Würthele und die 4 x 100-m-Staffel beherrschten wiederum die Konkurrenz und holten bei der Landesmeisterschaft sechs Titel. Die Frauen wurden in der Volkslaufserie württembergischer Meister. An Pfingsten 1996 wurde der Rückkampf gegen die oberösterreichische Auswahlmannschaft durchgeführt. Ebenfalls in diesem Jahr wurde ein Verein zur Förderung der Leichtathletik gegründet. Vorstand wurde Michael Friese. Ziel des Vereins ist, die Jugendarbeit des Vereins zu unterstützen. Die Gemeinde Rommelshausen lud im Sommer 1996 zu ihrer 850-Jahr-Feier ein. Bei den Festtagen waren die Leichtathleten sehr engagiert. Beim Festakt waren Mitglieder der Abteilung bei der Darstellung des 30-jährigen Kriegs beteiligt. Der Festzug wurde mitgestaltet und im Hof von Fritz lIg war unser gut besuchter Bewirtungsstand. 1997 rückte unsere Jugend in den Aktiven- bereich auf und konnte sich unter der Regie von Michael Beck beim Landesliga-Finale auf Rang 3 vorkämpfen. Dafür hatten wir im Jugendbereich unsere schwerste Krise zu überstehen. Im Schülerbereich zeigten sich die ersten Erfolge des Neubeginns. Mit Philipp von Ortloff hatten wir wieder ein Talent in der Kreisspitze. Bettina Jenner-Wanek wurde württembergische Meisterin im Waldlauf, während unsere bewährten Senioren bei den württembergischen Meisterschaften erneut sieben Titel einheimsen konnten. 1998 scheint die Ara unserer Sprinter, Mittel- und Langstreckler endgültig vorbei zu sein. Allein in den technischen Disziplinen ist Michael Beck nach wie vor der Spitzenmann. In der A-Jugend setzte Sven Friese die Maßstäbe und beherrschte darüber hinaus auch die Einzeldisziplinen. Im Schülerbereich kamen mit P. Büchele, M. Falk, P. Nickel, M. Siegle und M. Klingler, gepaart mit den Schülern des TV Stetten hoffnungsvolle Kräfte nach. Dasselbe ist bei den Mädchen zu erkennen, wo CI. Büchele, Co Büchele, J, Schroth und E. Koesler hervorragende Erfolge zu verzeichnen hatten. Klaus Würthele wurde mit den Senioren M 35 zweifacher württembergischer Meister und K.-E. Bahr gelang dieser Triumph sogar dreimal. Nach wie vor eine Bank sind 1998 die Senioren M 50, die erneut die württembergische Vizemeisterschaft erringen konnten. Im Rahmen des 90-jährigen Jubiläums der SpVgg. Rommelshausen wurde erstmals ein Stunden-Paarlauf durchgeführt.
1999 ging es wieder aufwärts. Die Aktiven sorgten beim DMM-Endkampf erneut für eine Überraschung und belegten, nur knapp geschlagen, den 2. Platz. Unser Nachwuchs zeigte sich von seiner besten Seite und sorgte mit prima Leistungen und Platzierungen für positive und erfreuliche Momente. So konnte sich bei den Mädchen Claudia Büchele im Hochsprung in der württembergischen Spitze etablieren, genau so wie im Mehrkampf. Bei der Jugend dominierte erneut Sven Friese im Fünf- und Zehnkampf die Konkurrenz und nahm im Verbandsgebiet vordere Plätze ein. Im St.-Rambert-Stadion wurden die Württ. Seniorenmeisterschaften durchgeführt. Annähernd 500 Sportlerinnen und Sportler und viele Besucher stellten unsere Abteilung vor eine große Herausforderung, die aber mit Bravour gemeistert wurde. Unsere Athleten ließen sich den Heimvorteil nicht nehmen und sorgten, teils sehr überraschend, für 10 Meisterschaftserfolge der LG Kernen, Im September 1999 stellte Michael Beck sein Amt als Trainer zur Verfügung. Seine Nachfolge hat übergangslos Holger Lohfink übernommen.
Mit der vorstehenden Chronik sind 50 Jahre des Leichtathletiksports in Rommelshausen beschrieben. Obwohl die Wettkämpfe natürlich immer im Mittelpunkt stehen, sollte man die kulturellen und kameradschaftlichen Veranstaltungen nicht vergessen. Vieles wird getan, um jung und alt zusammen zu bringen. Die Abteilungsleitung, die Ausschussmitglieder, die Trainer und Übungsleiter, die Kampfrichter, die vielen Helfer im Hintergrund und natürlich die Athletinnen und Athleten, alle haben sie dazu beigetragen, dass sich die Abteilung Leichtathletik in den letzten 50 Jahren so gut entwickeln konnte.
Wie sieht die Zukunft aus? Was bringt uns das Jubiläumsjahr 2000? Die Beteiligung beim Training in allen Altersklassen ist enorm. Zu verspüren ist eine große Begeisterung, vielleicht sogar eine Aufbruchstimmung. Bei ersten Wettkämpfen in der Halle deuteten sich schöne Erfolge an. Ob sich die Erwartungen und Hoffnungen erfüllen lassen? Wir sind gespannt und hoffen, dass die Leichtathletik in Kernen weiterhin einen hohen Stellenwert einnimmt.
der dt. Jugendmeisterschaft in Heilbronn.
Sternfahrt
